Testfallentwurfsverfahren
Testfallentwurfsverfahren nennt man ein Verfahren, das zur Festlegung der Testszenarien für ein bestimmtes System verwendet wird. Es beinhaltet die Modellierung des zu testenden Systems, die Erstellung von Testfällen, die Entwicklung von Teststrategien und die Auswahl geeigneter Tests. Es ist ein proaktives Verfahren, das sich auf die Erstellung eines guten Testszenarios konzentriert, bevor das System entwickelt wird. Es kann sowohl für manuelles als auch automatisiertes Testen verwendet werden. In der Regel wird dieses Verfahren von einem Software-Tester oder einem Software-Test-Engineer verwendet. Wir unterscheiden verschiedene Ansätze:
1. Explorativer Testfallentwurf: Hier werden Testfälle basierend auf den Erfahrungswerten der Tester erstellt.
2. Basiert auf Regeln: Hier werden Testfälle basierend auf Regeln und Anforderungen erstellt, abgeleitet aus der Systemspezifikation und dargestellt z.B. in Entscheidungstabellen.
3. Basiert auf Anwendungsfällen: Hier werden Testfälle entwickelt, die bestimmte Anwendungsfälle im System widerspiegeln.
4. Basiert auf Anforderungen: Ist ein Verfahren mit der Sicherstellung, dass ein System alle Anforderungen des Kunden erfüllt. Dieser Prozess beginnt normalerweise mit der Analyse der Anforderungen des Kunden und der Identifizierung der Funktionen, die das System erfüllen soll. Anschließend werden Testfälle erstellt, die diese Funktionen testen. Diese Testfälle können dann in einer Testfall-Datenbank gespeichert werden, damit sie in Zukunft verwendet werden können. Man unterscheidet hierbei in Blackbox– und Whiteboxtests.
5. Basiert auf Fehlern: Hier werden Testfälle erstellt, um potenzielle Fehler oder Defekte zu ermitteln. Anschließend werden Daten und Bedingungen zusammengestellt, die diese Fehler auslösen.