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Entscheidungstabellen

Entscheidungstabellen im Softwaretest sind eine spezielle Methode zur Erstellung von Testfällen, bei der eine Tabelle verwendet wird, um die verschiedenen Szenarien für die Eingabe und die erwartete Ausgabe zu beschreiben. Sie werden verwendet, um sicherzustellen, dass eine Software alle möglichen Variationen einer Eingabe berücksichtigt und die korrekte Ausgabe liefert. Entscheidungstabellen können auch verwendet werden, um die Komplexität eines Programms zu reduzieren, indem die Komplexität der Tests vereinfacht wird.

Eine Entscheidungstabelle besteht aus vier Teilbereichen:

  • Auflistung von zu berücksichtigenden Bedingungen
  • Auflistung möglicher Aktionen
  • Bereich möglicher Bedingungskombinationen
  • Bereich, in dem jeder Bedingungskombination die jeweils durchzuführenden Aktivitäten zugeordnet ist.

Beispiel

Als Beispiel soll die Funktion zur Errechnung des Erstattungsbetrags zur Schadenregulierung bei einem Versicherungsunternehmen dienen. Es soll also getestet werden, ob die Funktion zur Errechnung des Betrags zur Schadenregulierung korrekt funktioniert. Es gilt die Menge notwendiger Testfälle möglichst systematisch zu entwickeln. Hierfür kann ein einfaches Fallbeispiel gewählt:

Herr Müllers Tochter hat beim Spielen das Terassen-Fenster des Nachbarn Herr Mayer eingeschlagen. Es entstand ein Schaden in Höhe von 7.500 €, den er ordnungsgemäß geltend gemacht hat. Er habt eine Haftpflicht-Versicherungsvertrag im Standardtarif mit einem maximalen Deckungsbetrag von 100.000 € abgeschlossen.

Jetzt gibt es aber noch weitere Tarifmerkmale, die für den Beitrag relevant sind. Betrachten wir Herrn Huber mit einer Selbstbeteiligung von 1.000 € (er spart dafür an der Prämie). Und Herr Huber ist ein Sparfux und hat aus Kostengründen eine Schadensdeckelung von 5.000 € vereinbart.

Offenbar haben auf die Berechnung des Erstattungsbetrages mehrere Parameter wie Selbstbeteiligung und Deckungsbetrag Einfluss. Hierfür gilt es die entsprechenden unterschiedlichen Bedingungen und die unterschiedlichen Regeln aufzulisten, die Einfluss auf die jeweilige “Aktion” zur Berechnung des Erstattungsbeitrags nehmen. Die Spalten R1 bis R5 bezeichnen die jeweiligen Regeln. Am Beispiel der Regel 3 sei erläutert, wie dieses Schema zu lesen ist: Wenn die Bedingung 3 erfüllt ist, damit auch die Bedingung 1, die Bedingungen 2 hingegen nicht, dann ist die Aktion A, also die die Ausgabe von Erstattungsbetrag=0 auszuführen, da ja die Selbstbeteiligung von Herr Müller die tatsächliche Schadensumme übersteigt, er also den Schadenbetrag selbst zahlen muss.

Entscheidungstabelle
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